Die Entscheidung des Königs der Atara, Arajan, den Fernen keinen Widerstand zu leisten, beruhte auf den Prophezeiungen, dass das Wintervolk den Krieg gegen die Fernen verlieren wird und dass es im Krieg gegen die Fernen den Göttern freveln wird.
Trotz der Auslöschung ihres Stammes haben einige Atara als Diener der Fernen überlebt. Die überlebenden Sippen hatten versteckte Hallen tief in den Bergen und überlebten in Abhängigkeit von den Fernen. Sie glauben, dass die anderen Stämme sich dem offensichtlichen Schicksal wie Idioten widersetzt haben und betrachten den Sieg der Fernen als eine traurige zwangsläufige Konsequenz. Sie glauben auch, dass das Wintervolk den Göttern gefrevelt hat, viele von ihnen eidbrüchig geworden sind und Haljas Weisheit ignorieren. Wenn sie mit anderen Menschen zu tun haben, zum Beispiel Gefangenen oder Wegführerinnen, verbergen sie gern ihr Gesicht, aber nicht immer. Zwei Jahre nach Ende des Krieges haben aber einige Atara gegen die Fernen rebelliert und sich dem Rest des Wintervolkes wieder angeschlossen, vor allem die gesamte Sippe der Schürfer, die in Alcmona Zuflucht gefunden hat.
Atara sind bekannt für einen gewissen Pedantismus, für Planung und Ordnung; Schicksalsergebenheit ist ihnen sehr wichtig. Bei den Atara werden Schwüre deshalb stärker nach dem Wortlaut ausgelegt als beim Rest des Wintervolks (Man soll sagen, was man meint). Eidbruch gilt bei den Atara als Sakrileg: Eidbrüchige werden umgebracht, nicht ausgestoßen; nicht selten wählt der oder die Eidbrüchige sich die Person, die sie richtet, selbst.
Es gibt bei ihnen auch kaum ein „Erben“ von Bestimmungen und Handwerken – jede sollte das tun, wofür sie am besten geeignet ist. In Atara-Haushalten wird die Geberin häufiger gewechselt als in anderen Hallen, und es gibt eigene Rituale für den Übergang, in dem die Geberin ihre Nachfolgerin noch berät. Vor jedem Bestimmungseid muss außerdem noch einmal geschlafen werden, um möglicherweise das dabei Geträumte in die Entscheidung einfließen zu lassen. Der Stammesgott der Atara ist Halja, der für sie die Unausweichlichkeit des Schicksals und das Versprechen auf ein neues Leben repräsentiert.
Ihr Handwerk zeichnet sich durch wiederkehrende Muster aus. Vor dem Krieg war der Stamm besonders bekannt für seine Töpferei, da er für seine großen und gut strukturierten (Lebensmittel-)Lager oft Tongefäße in großer Stückzahl fertigte. Auch gelten Atara-Werkzeuge als besonders langlebig, da sie oft aus Stein und dem harten Holz der nur langsam wachsenden Bergbäume gefertigt wurden. Der Stamm handelte mit Salz aus den Bergen, seit Beginn des Krieges eine knappe Ressource. Dank der vorrausschauenden Planung und der Haltbarmachung mit Salz wurde vor dem Krieg oft mit ihnen gehandelt, wobei haltbares Fleisch gegen frische Lebensmittel getauscht wurden, welche in den hohen Lagen nur schlecht wuchsen. Viele Mittler aus dem Stamm sagen, dass die Götter zum ersten Mal im Schoß Amamars, in den Salzminen des Stammes, mit ihnen gesprochen haben. Die Atara bevorzugen es, ihre Hallen unzugänglich hoch oben in den Bergen oder an steilen Hängen zu bauen, mit Steinfundamenten.
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