Hemd, Kleid oder Tunika. Die Tunika oder das Kleid können im einfachsten Fall ein rechteckig geschnittenes Obergewand sein, das Löcher für die beiden Arme, den Kopf und die Beine hat. Aber auch Ärmel sind üblich. Hemden und Tuniken sollten unterhalb des Schritts enden. Die meisten Leute tragen eine Untertunika aus Baumwolle, Seide oder Leinen und eine Obertunika aus robusterem Stoff. Der Halsausschnitt kann oval und breit sein, oder geschlitzt, aber nicht geschnürt.
Wickel. Lange Streifen oder Bahnen aus Stoff können für viele Funktonen eingesetzt werden: Unter dem Gürtel, um die Handgelenke, als Ersatz für eine Tunika, als Mantel oder wie eine Peplos, mit einem Band am Oberkörper festgebunden. Auch Kleidungstücke, die nur zum Teil gewickelt werden, wie Klappenröcke und Wickelröcke, sind in Wintruz beliebt, da sie den Reichtum des Trägers zeigen: Er oder sie kann sich viel Stoff leisten.
Fußbekleidung. Hier gilt: Sicherheit vor Aussehen! Auf dem Conquest, Europas größtem LARP, sind die häufigsten Verletzungen Fußverletzungen. Es ist strengstens verboten, barfuß zu kämpfen! Bei historischen Schuhen sind Wickelschuhe und Bundschuhe besonders gut, aber alle Schuhe aus Leder in Naturfarben sind gut geeignet - für moderneres Schuhwerk kann man einen Lederüberzug nähen (siehe Bild). Wer einen langen Rock trägt, dem seien außerdem Beinschienen oder Beinstulpen aus Leder empfohlen: Sie schützen die Waden vor Feuchtigkeit vom Rocksaum.
Gürtel und Eidring. Das Obergewand wird mit einem Gürtel aus Leder oder Brettchenborte am richtigen Fleck gehalten. Ledergürtel werden oft verknotet. Unfreie dürfen keine Gürtel tragen. Erwachsene tragen einen Metallring am Gürtel, den Eidring, den sie nach der bestandenen Mutprobe erhalten haben. Unfreie tragen ihn an einer Schnur oder einem Strick um die Hüfte oder den Hals. Am Eidring kann man Handwerker und Geber erkennen, und auch Schwurzeichen und Talismane werden oft an ihn geknüpft. Gardinenringe, z. B. aus Messing, oder dickere Armreifen eignen sich hervorragend; der Eidring und auch Ringe der ersten oder zweiten Prüfung sollten mindestens 4 cm Durchmesser haben.
Hose. Hosen sind meist aus robustem Wollstoff und werden um Knöchel oder Unterschenkel zusammengebunden, entweder mit einem Band (wie bei Asterix!) oder mit Beinschienen; Wadenwickel sind ebenfalls üblich. Um die Hüfte wird sie mit einem Bandzug oder einem Gürtel enger gemacht. Die Hosen können recht weit sein, was einen sehr einfachen Schnitt ermöglicht. Alternativ kann man auch Lederbeinlinge oder einen Rock tragen.
Gebämsel und Schmuck. Gebämsel sind lange, hängende Gegenstände, die in Wintruz sehr beliebt sind. Hierzu gehören Andenken an Schicksalswendungen, Talismane und Schwurzeichen; sie hängen oft am Eidring. Das Wintervolk ist ein prunksüchtiger Menschenschlag, und deshalb ist Schmuck für sie wichtig. Beide Geschlechter tragen Schmuck, wobei Männer sich stärker den Modeströmungen unterwerfen als Frauen. Fibeln, eine Art Spange wie eine Sicherheitsnadel, werden verwendet, um Mäntel oder auch Gewänder zu verschließen (vorallem bei stillenden Frauen). Außerdem werden Fuß- und Armreifen, Torques, Ketten aus Gold und Bronze, Glas, Edelsteinen und Bernstein sowie Colliers getragen.
Schmuck ist aus Metallen, Edelsteinen, opaken Glasperlen, aus Knochen, Horn, Federn, Muscheln, Koralle und Holz sowie Bernstein. Silber ist eher selten in Wintruz. Beim Schmuck sollte man auf (outtime) verbreitete religiöse Symbole möglichst verzichten, zum Beispiel Pentagramme, Thorshämmer oder Kreuze.
Mantel. Mäntel in Wintruz sind meist nicht vorne in der Mitte des Körpers geöffnet. Oftmals ist der Mantel ein weites, langes Tuch, ein Peplos oder eine Decke, die um den Oberkörper geschlungen und auf der Schulter mit einer Fibel oder einem Riemen verschlossen wird. Bei Regen oder aber um den Ernst einer Angelegenheit zu verdeutlichen – zum Beispiel bei einem Todesfall –, kann das Manteltuch über den Kopf gezogen werden wie ein Schleier. Ebenfalls beliebt sind Felle, entweder von erjagten Tieren oder aber aus Heidschnucke. Mittler:innen und Eidbrecher:innen tragen oft Lumpen oder Federmäntel, die ihnen ein abgerissenes, unheimliches Aussehen geben.
Frisuren. Die Menschen von Wintruz tragen ihr Haar gern offen, in komplizierten Flechtfrisuren oder Haarknoten, Schleier und einfachen Mützen. Gebämsel, Bänder, Federn und Talismane werden darin eingeflochten. Auch Hüte aus Rinde und Stroh gibt es, vor allem für Wanderschaft und Feldarbeit.
Körperbemalung. Der Körperbemalung (Warpaint) kommt in Wintruz starke Bedeutung zu: Sie zeigt Stammeszugehörigkeit, Status, Gruppenzugehörigkeit und verrät allgemein viel über den Träger. Es ist in Wintruz üblich, im Gesicht und an den Armen eine Bemalung zu tragen, die Aufschluss über die Stammeszugehörigkeit und oft auch den Rang und andere Details geben. Gesichtsbemalung ist meistens symmetrisch. Mehendi, Schmucknarben und Tätowierungen sind ebenfalls üblich. Als SL wollen wir aber nicht zu viel festlegen, da Spielergruppen sicherlich ihre eigenen Erkennungszeichen erfinden möchten!
Waffen und Schilde. In Wintruz besitzt jeder, der kämpfen kann und will, mindestens eine Waffe; meistens deutlich mehr als eine. Typisch sind ein Speer, ein Schwert oder eine Axt und ein runder oder ovaler Schild.
Die Schildform ist variabel; aber es handelt sich immer um Handgriff-Schilde ohne Armbindung, vom Buckler zum langen ovalen Langschild. Die meisten Schilde sind bunt bemalt (hier auch auf warme Naturtöne achten). Es gibt keine Waffen, die einem bestimmten Stand vorbehalten sind, außer dass Unfreie keine Schwerter führen dürfen. Die Waffen für Wintruz sind der Zeit bis zum Frühmittelalter entlehnt: Sax, Bogen, Schwerter, Messer, Speere, Spatha, Knüppel, Äxte, mit einem Schwerpunkt auf Hieb- und Stichwaffen statt Schnittwaffen. Bronzewaffen und solche aus Holz passen besonders gut in den Hintergrund. Auch Bratpfannen, Mistgabeln oder Steinschleudern finden beim Wintervolk mal Verwendung als Waffen! Spätmittelalterliche Waffen wie Morgenstern, Claymore, Zweihänder, Armbrüste oder Katanas kommen nicht vor. (Verborgene Waffen zu tragen gilt übrigens nicht als unehrenhaft, wohl aber das Verwenden von Giften.)
Rüstung. Bei Rüstung sind Kettenhemden, Helme und Lederteile am beliebtesten. Es gibt keine Plattenpanzer, aber Rüstungen aus mit Leder oder Schnur verbundenen Metall- oder Lederplatten. Die Rüstungen sollten sich an der Völkerwanderungszeit orientieren und nicht schwarz brüniert sein.
Wenn möglich, sollten Edelstahlnieten kein Hauptelement des Rüstungsteils sein und dieses nicht zu fantastisch sein (z. B. Flügelschultern).
Outtime-Schutz. Wer einen Heiler oder Kämpfer spielt, sollte schützende Unterkleidung wie Knieschützer in Betracht ziehen, zum Beispiel weiche Volleyball-Knieschützer. Wer kämpfen will, muss Schuhe tragen!
Andere hübsch machen In Wintruz ist es nicht ungewöhnlich, sich um das Aussehen der anderen zu sorgen und dabei auch selbst Hand anzulegen: Alte Kleidung wird an Jüngere verschenkt, ein Freund kämmt und flechtet der Freundin die Haare oder man nestelt an der Kleidung der Geberin oder des Ersten Kriegers der Halle. |
Siehe auch: