Bestimmung: Geber dürfen nicht töten oder mit Waffen kämpfen; adlige Geber, also solche, die andere anführen, tragen Schlüssel am Eidring.
Das Wintervolk ist kriegerisch: Jeder kann kämpfen, und dem Erhalt der ersten Waffe kommt zentrale Bedeutung beim Übergang vom Kind zum Erwachsenen zu. Geberinnen schwören also etwas sehr Drastisches: Sie schwören dem Schwert und dem Töten ab, und damit auch der Möglichkeit, sich selbst zu verteidigen. Für dieses Opfer erhalten sie das Recht zu herrschen; sie sind die weisen, überlegten Anführerinnen in Wintruz, Ernährer und Heiler, und tragen Schlüssel zu Schatztruhe und Vorratshaus als Zeichen ihres Adels und ihres Wohlstandes am Eidring, denn sie haben die Schlüsselgewalt.
Sie gelten als als Väter und Mütter des Stammes, Herrinnen und Herren ihrer Hallen mit Kriegern als Gefolgsleuten. Ihr ausgeglichenes Temperament macht sie zu guten Anführern. Eine gewisse Körperfülle beweist, dass sie ihren Aufgaben gewachsen sind, in Wohlstand leben, und dass sie andere nähren können. (Dünne Anführer müssen in einem gewissen Maß mit Spott rechnen.) Geber, die keine Rolle als Anführer wahrnehmen, sind oft Heiler.
In Wintruz gibt es keine Königin, gibt es keine Herrin einer Halle und keinen Häuptling, der oder die kämpft. Das heißt nicht, dass es nicht aufbrausende Anführerinnen gibt, die einen Kopf für eine Beleidigung fordern. Aber selbst die heißblütigste Adelige wird niemals selber kämpfen.
Geber wird man durch Bestimmung, aber Anführer durch Wahl. Wer wahlberechtigt ist, hängt von den Stammesgebräuchen ab. Bei der Wahl der Herrin oder des Herren einer Halle sind es meist die erwachsenen Freien.
Bei der Bestimmung eines Königs oder einer Königin die Sippenoberhäupter des Stammes. Die Wahl wird immer mindestens einen Mondlauf im Voraus angekündigt, oft in der Form einer Herausforderung. Der neuen Herrscherin wird nach der Wahl von einem Kind des Stammes die Krone aufs Haupt gesetzt. Sie erhält von den Mittlern einen neuen Namen, den Königsnamen, welchen sie meist bis ans Lebensende trägt. Zum Zeichen ihres neuen Standes wird sie auf ein Schild oder ein Eichenbrett gesetzt und so über den Stamm erhoben.
Die Kinder von Gebern werden nach ihrer Mutprobe häufig selbst wieder Geber und erben den Wohlstand und oft auch die Position der Eltern.