Da das Wintervolk in Stämmen und ohne große Siedlungen lebt, gibt es kaum Menschen, die ihre Zeit nur mit einer Sache zubringen. Berufe geben deswegen bei der Charaktererschaffung nicht so viel Richtung vor wie bei der Erschaffung eines klassischen Fantasy-Charakters. Fast jeder Bewohner ist in irgendeiner Weise in die Versorgung mit Nahrung eingebunden, sei es als Jägerin, Sammler oder Bauer. Bei der Ernte und der Jagd helfen alle zusammen. Aber manche beherrschen ein Handwerk besonders gut, leben vielleicht sogar vornehmlich von diesem Handwerk. Vielleicht ziehen sie als Schmiedin oder Böttcher von Halle zu Halle; sind Sammlerin mit sehr speziellem Wissen über bestimmte Pilze, Kräuter oder Hölzer; ein Viehhirte, der sich besonders gut mit der Zucht von Schafen auskennt oder der Bauer, der die besten Äpfel erntet.
Das Wintervolk liebt es, Dinge zu erschaffen, und diese sind oft mit Runen, verschlungenen Mustern oder Malereien verziert; jedes Werkzeug, jeder Balken eines Hauses, jede Tunika kann ein Meisterstück sein. Bei der Anfertigung werden bestimmte Rituale befolgt, zu den Göttern gebetet und so der eine oder andere Zauber gewirkt; doch obwohl diese Rituale immer noch befolgt werden, scheinen sie nicht mehr zuverlässig zu wirken; selbst Meister ihres Handwerks können nicht erklären warum.
Hier einige Beispiele:
Heilung: Kräuterkundige und Heiler
Anbau: Bauer, Müller, Brauer
Glas/Mineralien: Glasbläserin, Glasperlenmacher, Salzbäuerin, Bergmann
Steine und Ton: Maurer, Baumeisterin, Steinmetzin, Töpferin
Holzverarbeitung: Böttcher, Schreinerin, Zimmermann, Schnitzer, Köhlerin, Bogner, Bürstenbinder, Korbflechterin
Kleidung: Färberin, Weberin
Halle: Mundschenk, Truchsess, Händlerin, Bote, Späherin, Kämpfer, Runensängerin
Tiere und Leder: Viehhirtin, Jägerin, Schuhmacherin, Kürschnerin, Seifensieder, Zeidler
Metall: Schmiedin, Bronzegießer, Schlosserin, Wagner
Viele dieser Handwerke lernt man als Lehrling von jemandem mit mehr Erfahrung, und wird deswegen vielleicht sogar Mitglied eines anderen Haushalts oder Sippe, meist aber von den Mitgliedern der eigenen Sippe.
Wer eines dieser Handwerke erlernt hat, der kann vor die Königin (oder einen anderen mächtigen Geber) treten, und diese wird dann, meist in Beratung mit den Meistern der Kunst, eine Prüfung stellen, welche innerhalb eines kurzen Zeitraums bewältigt werden muss, typischerweise ein paar Stunden. Früher beinhaltete dies oft das Wirken eines Zaubers mittels des Handwerks, aber nun ist das nicht mehr möglich. Wenn der Prüfling die Prüfung zur Zufriedenheit absolviert hat, erhält er oder sie einen Ring in dieser Handwerkskunst, der dem Eidring ähnlich in der Größe ist und welcher am Gürtel getragen wird. Der Ring der ersten Prüfung in einem Handwerk ist stets direkt verbunden mit dem Eidring. Manchmal folgt der ersten Prüfung eine zweite, welche einer Meisterschaft gleichkommt. Der Ring der zweiten Prüfung, genannt Meisterring, wird mit dem ersten verbunden, aber nicht mit dem Eidring. Wer sich in mehr als einer Kunst bewährt hat, trägt entsprechend mehrere Ringe am Eidring.