Bestimmung: Mittler gehören formal zu keiner Halle und zu keinem Stamm, da sie dem gesamten Wintervolk dienen. Sie heiraten nicht, und vergeben keine Namen. Man erkennt sie am Kopfputz.
Sie sind die Übermittler von Botschaften zwischen Menschen und Göttern und gelten als unantastbar, solange sie sich nicht aktiv in einen Kampf einmischen oder selbst zur Waffe greifen (was sie selten tun). Selbst Fjarri würden es nicht wagen, eine Mittlerin ohne Provokation anzugreifen. Niemand möchte die Götter verärgern.
Aufgaben:
Mittler können die Götter und Geister hören. Oft fühlen sie eine Berufung und sind einem bestimmten Gott oder einer bestimmten Göttin besonders zugeneigt. Sie vergeben Questen und Aufgaben der Götter, bezeugen und erzählen von Schwüren, Vorhaben und Heldentaten.
Sie bestärken Eidbrecher:innen, den Weg zurück zum Stamm zu suchen, und junge Leute, Wagnisse einzugehen, damit ihr Schicksal die richtige Wendung nimmt.
Mittler:innen kennen Methoden, um den Zeitpunkt einer Schicksalswendung vorauszusagen, und wissen, welche Opfer die Götter gnädig stimmen. Sie haben eine tiefe Einsicht in das Wesen der Welt. Sie sind die Traditionsbewahrer und das Gewissen des Wintervolkes und werden zwar nicht immer gern willkommen geheißen, aber immer ehrenvoll aufgenommen.
Mittler:innen müssen sich um bestimmte Anliegen kümmern, mit welchen man sich an sie wendet – zum Beispiel die Bedingungen zum Auflösen eines Schwurs, die Vorhersage der Zukunft oder die Bitte einer Geberin, ihr Begehren den Göttern vorzubringen – eine derartige Frage kann nicht zurückgewiesen werden. Sie bestimmen, wann welche Opfer zu bringen sind.
Wenn sie Schwüre bezeugen, bestimmen die Mittler:innen über die Form des Schwurzeichen. Nicht selten erschaffen sie die Schwurzeichen wie Talismane, Brandmale, oder Tätowierungen oder geben Auskunft über deren Form und Beschaffenheit. Manche Mittler sind für ihre handwerkliche Kunst beim schaffen der Schwurzeichen weithin bekannt.
Während einer Ratssitzung ist es ihre Aufgabe die traditionellen Holzstücke an die Teilnehmer zu verteilen.
Zugehörigkeit:
Wenn sie den Schwur ihrer Bestimmung ablegen, verlieren sie ihre Zugehörigkeit zu ihrer Sippe oder ihrem Stamm und dienen fortan dem ganzen Wintervolk. Dies gilt selbst, wenn sie statt umherzuziehen, länger als Teil eines Haushalts leben. Sie werden durch Untertauchen in einem Gewässer den Göttern geweiht, wobei ihre Stammeszugehörigkeit und ihr alter Name von ihnen abgewaschen und Vergangenheit werden.
Erscheinung:
Es ist die allgemeine Ansicht, dass eine Mittlerin nicht gierig nach Macht oder Besitz sein darf und auch nicht eitel. Man erkennt Mittler an ihrem Kopfputz aus Federn, Knochen und anderen Materialien, den sie zumindest bei Zeremonien tragen. Wenn sie einen tiefen Einblick haben, wahr sehen oder die Götter anrufen, bedecken sie oft ihr Haupt und ihre Augen und verlangen das auch von anderen Anwesenden. (Blind geborene Kinder gelten als wahrsichtig von Geburt an, und werden oft früh Mittler.)
Die meisten Mittler sind ein bisschen wahnsinnig, da sie zwischen den Welten wandern und oft mehr wissen, als ein menschlicher Verstand ertragen kann. Sie haben meist keinen Besitz, sondern das Wintervolk versorgt sie. Viele von ihnen sehen aus wie Bettler – wahnsinnige, hellsichtige Bettler.