LARP-Erfahrungsbericht: Richard
Richard teilt in seinem Bericht den Übergang vom Rollenspiel am Tisch ("Pen & Paper") zu Live Action Role Play in der Welt von Wintruz. Als Neuling faszinierte ihn die immersive Darstellung der Umgebung und Charaktere. Selbst als introvertierter Mensch ist er mit seinem Charakter Ibnaz nicht nur Zuschauer!
Nase davon voll, am Tisch schlecht zu würfeln?
Mein Name ist Richard und ich bin im LARP noch eher als Anfänger unterwegs. Wie viele andere Neueinsteiger habe auch ich mit Pen & Paper angefangen und blieb ein gutes Jahrzehnt dabei, bis mein Bruder und ich letztes Jahr den Entschluss fassten, uns vom Tisch weg in die Action zu stürzen. Wir stießen online auf Hibernia LARP, worüber ich sehr froh bin ! Obwohl ich ursprünglich etwas Mittelalterliches mit Rüstungen gesucht hatte, hat es die Welt von Wintruz geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Ich melde mich seitdem für alle Cons von Hibernia an.
Zum ersten Mal so ein aufgebautes Setting live zu sehen, ist schwer zu beschreiben. Hibernia schafft es, für eine fantastische und cineastische Darstellung der Orte, Gegenstände und Personen, sogar Gottheiten zu sorgen. Interaktionen mit dieser Welt fühlen sich stets real an: Ihre Rituale und Gebräuche sind glaubhaft durchgeführt und "Nicht-Spieler" Charaktere (NSCs) hauchen dem Bühnenbild das perfekte Maß an Authentizität ein. Dadurch werde ich in meiner persönlichen Rolle, mit meinem Charakter, häufig ungebremst mit Emotionen konfrontiert, die ich im Alltag nicht so intensiv oder gar nicht durchlebe. Ich fühlte mich in meiner Rolle traurig. Ich fühlte Wut. Ich fühlte die Gefahr eines überlegenen Feindes. Ich fühlte die Verzweiflung einer scheinbar ausweglosen Situation. Ich fühlte die Hoffnung auf eine Befreiung und die Freude danach.
Danach zurück an einen Pen and Paper Tisch zu gehen ist so, als würde man auf einmal Scheuklappen aufgesetzt haben. Die Vielfalt der Eindrücke und die Lebhaftigkeit der Szenen erlebt man auf eine Art und Weise, die man narrativ an einem Tisch niemals so empfinden kann.
Für Wintruz gibt es einen Leitfaden zur Welt, aber kein Drehbuch. Ideen einzelner Spieler und das Streben ihrer Charaktere sind maßgebend für viele Szenarien. Hibernia macht aus meiner Sicht sehr gute Arbeit, dass es für jede Charakterrolle einen Anstoß in diesen Szenarien gibt. Ich selbst traute mich anfangs oft nicht, diesen Anstoß wahrzunehmen. Und das war auch völlig in Ordnung, niemand hatte damit ein Problem. Ich habe mich in meiner Komfortzone bewegt und hatte Spaß daran. Gerade als introvertierter Einsteiger hat mich der Gedanke beruhigt, zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit zu haben, mich aus dem Spiel zu lösen und "outtime zu gehen". Vor jedem Spiel gibt es immer eine Unterweisung zu entsprechenden Signalen. Hibernia verwendet ein einfaches und verständliches Konzept zu "Outtime"-Signalen und beübt die Spieler vor den meisten Cons in Workshops dazu, was zusätzlich die Gemeinschaft unter den Spielern fördert, und sie werden auch zusätzlich auf selbstgewählte, rollenspezifische Spannungen vorbereiten. Die Größe der Spielerschaft von 20-60 Leuten finde ich auch immer sehr passend und angenehm. Sie gibt mir genügend Platz und die Möglichkeit, mich zu entfalten. Ich beginne mehr und mehr damit, aktiver zu werden und mich zu öffnen. In Wintruz entwickelte sich seither nicht nur meinen Charakter weiter, sondern auch ich selbst.
Ich empfehle jedem, der die Nase voll davon hat, am Tisch schlecht zu würfeln, sich bei einem Hibernia Con anzumelden !
Richards Geschichte verdeutlicht die unvergesslichen Erfahrungen, die unsere LARP-Events bieten. Bist du bereit, selbst in diese lebendigen Abenteuer einzutauchen? Informiere dich über unsere bevorstehenden Veranstaltungen und wie du teilnehmen kannst: https://hibernia-larp.de/veranstaltungen/